Ursachen und Einflussfaktoren beim Fibromyalgie-Syndrom

Da das Fibromyalgie-Syndrom familiär gehäuft auftritt, wird eine anlagebedingte Disposition angenommen.

Da die Beschwerden vor allem Frauen betreffen und einen Erkrankungshöhepunkt in den Wechseljahren haben, liegen hormonelle Einflüsse der Geschlechtshormone auf der Hand. Aber auch der Cortisolspiegel ist häufig vermindert, was eine Schwäche der Nebennieren anzeigen kann. Meist ist der Neurotransmitter bzw. das Hormon Serotonin im zentralen Nervensystem vermindert. Dieses hat einen starken Einfluss auf Schlaftiefe, Schlafqualität sowie die Schmerzempfindlichkeit und hängt wiederum mit den Nebennieren zusammen.

Teilweise tauchen die Beschwerden nach Infektionen auf, z.B. mit Borrelien, dem Eppstein-Barr-Virus, menschlichen Herpesviren oder auch Covid. Ebenfalls können Immunisierungen die Erkrankung triggern. Das beim Gesunden ausgewogene Verhältnis der beiden Immunzellentypen TH1 und TH2 ist bei der Fibromyalgie oft verschoben. Diese Verschiebung ist bei vielen Energiemangel- und Autoimmunerkrankungen zu beobachten.

Eine Übersäuerung und Verschlackung des Körpers verstärkt Schmerzen. Häufig treten die Beschwerden zugleich mit Übergewicht auf; dieses ist nicht selten ebenfalls verbunden mit einer Verschlackung, kann aber auch auf ein hormonelles Ungleichgewicht hindeuten.

Dies kann zur Ablagerung von Phosphaten in den Muskeln sowie entlang von Muskeln und Bändern führen. Bei Druck auf die Nervenenden entsteht Schmerz. Gleichzeitig erhöhte Kalziumwerte führen zu einer rascheren Verkrampfung der Muskeln und einer erhöhten Schmerzempfindlichkeit.

Auslöser können neben Infektionen auch Operationen und Verletzungen sowie starker psychischer Stress sein, z.B. durch seelische Traumen wie körperliche Misshandlungen oder sexuellen Missbrauch.

Im MRS zeigten Patientin mit Fibromyalgie-Syndrom meist Veränderungen im Hippocampus, einer zentralen Schaltstelle des limbischen Systems. Das limbische System ist unter anderem für die Verarbeitung von Emotionen verantwortlich. Dies erklärt die häufig mit der Fibromyalgie einhergehenden psychischen Symptome wie große Ängstlichkeit oder depressive Zustände. Ob diese Veränderungen allerdings Folge der Erkrankung sind oder ob umgekehrt die psychischen Probleme zu einer Veränderung des limbischen Systems führen, ist momentan noch unklar.

Bei etwa 40% der Betroffenen lassen sich Schilddrüsenantikörper nachweisen, was auf eine begleitende Hashimoto-Thyreoiditis hindeutet. Oft findet sich eine Beteiligung der Schilddrüse, entweder in Form der Autoimmun-Thyreoiditis oder als Unterfunktion. Da die Schilddrüse einen erheblichen Einfluss auf die Muskulatur hat, verschlimmert eine derartige Erkrankung die Beschwerden.

Bei etwa 33% der Betroffenen liegt zugleich eine chronisch inflammatorisch demyelinisierende Polyneuropathie (CIDP) vor. Wie auch bei der Multiplen Sklerose wird hier die Myelinschicht der Nerven geschädigt. Dies kann zu Schwäche, Schmerzen, Mißempfindungen und Taubheitsgefühlen vor allem in den Beinen und Armen führen.

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